Gemeinsam gegen rassistische Migrationspolitik –
Für eine solidarische Gesellschaft!
Antirassistische Demonstration am 12. Juni in Bremen
Bremen | 12. Juni 2025, 17:30 Uhr, Am Brill
Vom 11. bis 13. Juni 2025 kommen die Innenminister*innen aller Bundesländer im Rahmen der Innenminister*innenkonferenz (IMK) im Bundesland Bremen zusammen, um hinter verschlossenen Türen unter anderem über unsere Zukunft zu entscheiden – und ihre Entscheidungen haben direkte Konsequenzen auf unser Leben als geflüchtete und migrierte Jugendliche.
Wie jedes Jahr begleiten wir als Jugendliche ohne Grenzen (JoG) zusammen mit einem breiten Bündnis aus NGOs und aktivistischen sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen aus der ganzen Bundesrepublik die IMK mit unseren Forderungen.
Wir gehen auf die Straße, um laut, unübersehbar und unüberhörbar für eine Gesellschaft einzustehen, die auf Solidarität statt auf Spaltung basiert, auf Menschlichkeit statt auf Ausgrenzung, auf Gleichberechtigung statt auf rassistischer Gewalt.
Schließt euch uns an – für eine Welt ohne Grenzen, für eine Politik, die unsere Menschenrechte schützt anstatt sie mit Füßen zu treten. Unsere Stimmen sind stärker als ihre Ignoranz und ihre Verachtung!
Unterzeichnet den Aufruf mit unseren Forderungen an die Innenminister:innenkonferenz in Bremen!
Aufruf zu Demonstration und Gegenkonferenz von Jugendliche ohne Grenzen im Mai 2025 (pdf)
Plakat zur Antirassistischen Demonstration am 12. Juni 2025 in Bremen (pdf)
Sharepics rund um die Aktionen von Jugendliche ohne Grenzen
Schreibt uns eine Mail nach Bremen an md@fluechtlingsrat-bremen.de mit eurem Organisationsnamen und der Ansprechperson.
Warum ist unser Protest zur IMK so wichtig?
Bleiberecht für alle !
In Deutschland leben viele tausende Menschen mit unsicheren Duldungen und prekärem Aufenthalt und werden so von einer echten Perspektive ferngehalten. Statt in Sicherheit zu leben und ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, sind sie ständiger Angst vor Abschiebung ausgesetzt und erleben täglich diskriminierende Einschränkungen und Ausschlüsse
Wir fordern ein bedingungsloses Bleiberecht für alle! Alle Menschen haben das Recht auf ein Leben in Selbstbestimmung und auf freie Entfaltung!
Keine Abschiebungen! – Die brutale Praxis der Abschiebung, die Androhung einer Abschiebung oder allein die Angst vor Abschiebung bedeuten für die Betroffenen enormen Druck und Gewalt. Keine Person darf gezwungen werden, gegen ihren eigenen Willen ein Land zu verlassen, in dem sie Schutz gesucht hat oder in dem sie geboren und aufgewachsen ist. Abschiebungen sind immer Akte der Gewalt – wir fordern einen sofortigen Abschiebestopp!
Ein sicheres Bleiberecht darf kein Privileg sein, sondern ist ein grundlegendes Menschenrecht!
Zugang zu Bildung für alle !
Bildung ist ein fundamentales Menschenrecht, doch vielen Schutzsuchenden wird dieses Recht verweigert. Statt allen gleichermaßen den Zugang zu Schulen, Universitäten und Ausbildungsplätzen zu ermöglichen, werden Personen mit Duldung oder prekärem Aufenthalt durch bürokratische Hürden und diskriminierende Regelungen systematisch benachteiligt.
Wir fordern die Innenminister*innen auf, einen uneingeschränkten Zugang zu Bildung – unabhängig vom Aufenthaltsstatus – für alle Menschen sicherzustellen und praktisch umzusetzen.
Bewegungsfreiheit für alle – Schluss mit den Bewegungsbeschränkungen!
Recht auf Familie für alle !
Die beschlossene Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Geschützte ist ein schwerwiegender Angriff auf das Recht auf Familie und auf ein menschenwürdiges Leben. Vor allem für Kinder und Jugendliche hat das staatlich verordnete Auseinanderreißen von Familien verheerende Konsequenzen. Sie müssen ohne ihre Eltern oder Geschwister leben, oft in unsicheren Unterkünften und mit begrenztem Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung. Die psychische Belastung für alle Familienmitglieder ist enorm.
Wir fordern daher den uneingeschränkten Familiennachzug für alle – der Schutz der familiären Lebensgemeinschaft ist kein Privileg, sondern ein Grundrecht! Die monatelange oder jahrelange Trennung muss ein Ende haben – jedes Kind hat das Recht, mit seiner/ihrer Familie aufzuwachsen!
Finanzielle Selbstbestimmung für alle – schikanöse Bezahlkarte schreddern !
Die sogenannte „Bezahlkarte“ oder auch „social card” ist ein weiteres Instrument der rassistischen Kontrolle und Ausgrenzung. Statt Bargeld zu erhalten, werden Geflüchtete gezwungen, ihr Geld über ein eingeschränktes System zu verwalten, das ihnen nicht erlaubt, frei über ihre finanziellen Mittel zu verfügen. Die betroffenen Schutzsuchenden werden in ihrer Selbstbestimmung massiv eingeschränkt, drangsaliert und stigmatisiert.
Schikanekarte schreddern – Selbstbestimmung statt Bevormundung!
Mehr Infos zur Kampagne „Nein zur Schikanekarte“, einer Aktion des Bremer Bündnis gegen Rechts findet ihr hier: https://www.schikanekarte-bremen.org/
Reale gesellschaftliche Probleme lösen !
Wir leben in einer Welt der Multikrisen: Bildungskrise, Klimakrise, Krise im Gesundheitswesen, massive Infrastrukturprobleme, Krise in der Pflege, weltweite Krisenherde und Kriege, rasant zunehmende gesellschaftliche Armut und Ungleichheit, … – keine dieser Krisen hat mit Migration zu tun, für keine dieser Krisen tragen wir als Geflüchtete die Verantwortung- im Gegenteil haben uns diese Krisen zur Flucht gezwungen!
Wir haben es satt, zu den Sündenböcken für eure selbstverursachten Krisen gemacht zu werden! Hört endlich auf, eure Probleme auf uns zu projizieren und so gezielt den Rassismus in dieser Gesellschaft anzuheizen und unsere Leben weiter zu gefährden!
Wir fordern von den Innenminister*innen daher:
Wendet euch endlich den realen gesellschaftlichen Problemen zu, statt auf unserem Rücken rassistische Politik zu betreiben !!